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Heublumen

Heublumen sind die im Heu enthaltenen Pflanzenteile, aus Blütenteilen, Samen, kleineren Blatt- und Stengelstücken, verschiedenen Wiesenpflanzen, vornehmlich der Gräser Quecke, Trespe, Wiesenlolch, Wiesenschwingel, Lieschgras, Fuchsschwanzgras und Knäuelgras. Der charakteristische Geruch der Heublumen stammt von dem Ruchgras, einem der häufigsten Wiesengräser. Es enthält ein Cumaringlykosid, das beim Verwelken Cumarin ab-spaltet, ebenso wie der Waldmeister. Es ist einen kreislaufaktive, campherähnlich wirkende Substanz, die bei der äusserlichen Applikation die Hyperämie und den Hautreiz verstärkt. Präparate mit Heublumenextrakten werden – in Form von Bädern und Wickeln – in der naturheilkundlichen Praxis mit Erfolg als lokale Wärmetherapie bei degenerativen Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises sowie als Wärmeentzug bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen eingesetzt. Die in der Literatur beschriebene analgetische, spasmolytische und antiphlogistische Wirkung von Heublumen ist, neben den im Pflanzenreich überall vorkommenden Stoffen, vor allem auf die Cumarine, Flavonoiden Gerbstoffe, ätherischen Öle und Furanocumarin zurüchzuführen, die erst in neueren Untersuchungen wissenschaftlich nachgewiesen wurden.

Heublumen werden seit dem 19. Jahrhundert (Sebastian Kneipp) volksmedizinisch in Form von Auflagen und Bädern zur Schmerzlinderung, zur Beruhigung und Entspannung verkrampfter Muskulatur, zur Elastizitätsverbesserung des Bindegewebes, zur Durchblutungssteigerung und Aktivierung des Gewebestoffwechsels eingesetzt. Heublumenbäder und Heublumenwickel gelten in der Volksmedizin als wirksam zur Erhöhung der körpereigenen Abwehrkräfte und werden bei grippalen Infekten und Fieber mit Erfolg eingesetzt. Sehr gute Erfah-rungen hat man mit Heublumen-Bädern und –Auflagen auch bei Rheuma, bei Wechseljahrbeschwerden, vegetativer Dystonie und bei Hautleiden gemacht. Aufgrund klinischer Erfahrungen und empirischer Anwendungen werden Heublumenextrakte sowohl als lokale Wärmetherapie bei degenerativen Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, als auch als Wärmeentzug bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen eingesetzt. Je nach Temperatur wird die Wirkung von Heublumenpräparaten als lokal hyperämisierend beschrieben, die über cutiviszerale Reflexe bis zur Beeinflussung innerer Organe gehen kann. Anderseits üben Heublumen als kühle Heublumenwickel, wie sie seit Jahrzehnten in der Rheumatologie Anwendung finden, beim Wärmeentzug auch gewisse entstauende und vorsichtig gerbende Effekte aus.

Therapeutische Wirkung
Spezielle Untersuchungen über den Einsatz von Heublumen legten Fröhlich und Müller-Limmroth (1975) vor. Sie bestätigten die alten Erfahrungen mit modernen physikalischen Methoden. Diese zeigten, dass Heublumen im Vergleich zu anderen Stoffen eine erhöhte thermotherapeutische Wirkung haben, wie sie Sebastian Kneipp aus seinen Beobachtungen schon beschrieben hatte. Die so erzielte intensive Erhöhung der Haut- und Gewebetemperatur diente als Erklä-rung – für die nach der Anwendung des Heublumensacks – beobachtete analgetische und sedierende, durchblutungssteigernde sowie tonusvermindernde Wirkung auf die Muskulatur, verbunden mit einer Elastizitätszunahme des Bindegewebes, die therapeutisch nutzbaren Effekte wurden mit den zusätzlich freigesetzten Wirkstoffen der Heublumen (Cumarine) in Verbindung gebracht.

Cumarin
Die Wirkungen des Cumarins und dessen Aufnahme über die Haut wur-den in der Literatur ausführlich beschrieben. Cumarin bewirkt bei einer lokalen Applikation eine To-nisierung des Blutgefässsystems und hat darüber hinaus eine günstige Auswirkung auf den oxydativen Stoffwechsel, indem es die Bildung pathologischer Stoffwechselendpro-dukte im Gewebe verringert. Des wei-teren konnte eine Steigerung der Gewebsdrainage über das Lymphsystem und damit eine Erhöhung des Lymphabflusses sowie eine ausgeprägte antiphlogistische Wirkung beobachtet werden. Die sedierende Wirkung des Cumarins wurde in Tierversuchen nachge-wiesen.

Chemische Zusammensetzung der Heublumen
In Untersuchungen wurden insgesamt über 100 Inhaltsstoffe nachgewiesen. Bei einer Studie über die flüchtigen Stoffe der Heublumen wurde die sedierende und spasmolytische Wirkung auf das Linalool und Geraniol sowie auf die Cumarine zurückgeführt, diese Stoffe bilden den grössten Anteil an flüchtigen Stoffen in der Heublume. Daneben haben Carvacrol und Thymol eine krampflösende Wirkung. Bei den weniger flüchtigen Stoffen der Heublume finden sich Alkane, Fett-säuren und steroide Bestandteile sowie bekannte Cumarine wie Imperatorin, das hauptsächlich für die sedative Wirkung verantwortlich ist.

Therapeutischer Einsatz von Heublumen
Ganz besonders Sebastian Kneipp war von der Wirkung der Heublumen überzeugt, sie spielte in der Kneipp-Therapie eine grosse Rolle. Bei allen rheumatischen Erkrankungen sind Heublumen, als Auflagen oder Bäder, ein vorzügliches Mittel für die Behandlung. Durch ihre myotonolytische Wirkung stehen Heublumenanwendungen in der ntaur-heilkundlichen Praxis weit vorne. Berichtet wird über die regelmässige Anwendung von kühlen oder warmen Heublumenwickel bei der rheumatoiden Arthritis und chronischen Polyarthritis zur Schmerzlinderung, Entstauung und Entzündungshemmung. Ebenso wirksam sind sie bei schmerzhaften Veränderungen der Gelenke, Muskeln oder Sehnen nach Unfällen, Knochenbrüchen oder Operationen. Überragend ist die Wirkung beim Hexenschuss und ähnlichen akuten muskelrheumatischen Zuständen.

Hautverträglichkeit
Bei der therapeutischen Anwendung von Heublumen und Heublumenpräparaten ist die Frage der Hautverträglichkeit von we-sentlicher Bedeutung, da mit Heu und Heublumen allergische Reaktionen in Verbindung gebracht werden. Untersuchungen haben gezeigt, dass sich Bedenken bezüglich Allergie-reaktionen bei der Anwendung von Heublumenextrakten im Rahmen von Bädern und Auflagen nicht bestätigen lassen.

Erfahrungen mit Heublumen-präparaten

In diversen Rheuma- und Rehabilitationskliniken werden für Patienten seit Jahren Heublumenbäder und Packungen in den Indikationen Periarthropathien und vertebrale Syndrome eingesetzt. Dabei handelt es sich um Anwendungen über der Indifferenztemperatur. Daneben werden regelmässig auch Heublumenpackungen mit Temperaturen unter dem In-differenzpunkt, d.h. unterhalb von 32o, bei Patienten mit entzündlich-rheumatischen Gelenkerkrankungen zur antiphlogistischen und detonisierenden Wirkung eingesetzt.
Heublumenbäder stellen sich als ein wertvolles Therapeutikum auch für die Selbsttherapie dar.

Heublumenbad und Heublumen-Gel
Der Schwerpunkt der Wirkung liegt beim pflanzlichen Heublumenbad (Praxi-Shop) in seiner tonusvermindernden myotonolytischen und spasmolytischen Wirkung. Der Heublumen-Gel (Praxi-Shop) eignet sich hervorragend für Anwendungen sowohl über als auch unter dem Indifferenzpunkt.

Pahlow, M.: Das grosse Buch der Heilpflanzen, Bechtermünz Verlag
Knüsel, O.: Heublumen und Heublumenextrakte, Schw. Zeitschr. Ganzheitsmedizin
Weiss, R.; Fintelmann, V., Hippokrates

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