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Schachtelhalm

wissenschaftlicher Name: Equisetum arvense L.

Stammpflanze:
Ackerschachtelhalm; Synonyme: Allosites arvense BRONGN., Equisetum boreale (L.) BÖRNER. / Bandwisch, Katzenschwanz, Katzenwedel, Pferdeschwanz, Schachtelhalm, Schafheu, Schafstroh, Scheuergras, Zinngras. Ausdauernde, 4 bis 40 cm hohe Pflanze, die ein bis in 2 m Tiefe reichendes Wurzelsystem aufweist und deren oberirdische Teile zum Ende der Vegetationsperiode absterben. Mit fertilen und sterilen Sprossen, die nie gleichzeitig erscheinen und sich erheblich voneinander unterscheiden. Fertile Sprosse unverzweigt, hellbraun bis rötlich, mit charakteristischen bräunlichen, zapfenförmigen Sporophyllständen, in denen die schildförmigen Sporophylle quirlförmig angeordnet sind. Blattscheiden bis 2 cm lang, etwas aufgeblasen und glockenförmig. Die sterilen Sprosse sind grün, innen hohl, außen etwas rau und mit durchschnittlich 9 bis 13 erhabenen Längsrippen. Sie setzen sich zusammen aus ca. 2 bis 6 cm langen, durch Knoten getrennten Abschnitten, die von trockenhäutigen Blattscheiden umhüllt werden. Das unterste Internodium jedes Seitenzweiges ist länger als die zugehörige Blattscheide am Hauptspross. Die Seitenzweige sind etwa 1 mm dick, markhaltig meist vierkantig geflügelt.

Verbreitung:
Dauerfrostgebiete und gemäßigte der gesamten nördlichen Hemisphäre. Bevorzugt auf lehmhaltigen Sandböden an sonnigen Standorten.

Bekannt ist die Pflanze durch den fruchttragenden Frühjahrswedel, der von ahnungslosen Wanderern oft mit Pilzen verwechselt wird. Der Sommerwedel gleicht einem Miniaturtannenbaum. Vieles in der Biologie der Schachtelhalme ist aussergewöhnlich. So auch seine Wirkstoffe wie Kieselsäure, Glykosid, Gerbstoffe, Saponin (Equisetonin), Eisen, Mangan, Aluminium, Magnesium, div. Flavonide und Palustrin, die blutstillend (auch bei Nasenbluten), harntreibend, narbenbildend, für die Haut aufbauend und für den Körper mineralienzuführend sind. Pfr. Kneipp betrachtete ihn als „unersetzbar und unschätzbar". Die Sprossteile wirken stark harntreibend bei Harnwegs- und Prostataleiden, beruhigen auch die Schleimhäute der Harnwege, helfen bei Bettnässen und Hautproblemen. Geerntet wird während der ganzen Wachstumszeit. Der Absud sollte mind. 15 Min. oder noch länger gekocht werden, um die wichtigsten Wirkstoffe freizusetzen. Besonders hier empfiehlt sich die Kapsel, denn das Pulver der Pflanze ist fein zerrieben, unvermischt und in reiner Form darin enthalten.

Trad. Indikationen:
Blasenentzündung, Fingernägel, Albuminurie, Blutung, Mineralsalzmangel, Mundschleimhaut, Nasenbluten, Schwangerschaftsstreifen, Haut, Steinerkrankungen, Schwitzen, Zähne, krankes Gewebe, Rheuma, Gicht, Lungenblähungen.

Droge:
Die ganzen oder geschnittenen oder gepulverten, getrockneten grünen, sterilen Sprosse.
Beschreibung der Droge: Die Droge setzt sich den grünen bis graugrünen, rauen und brüchigen Haupt- und Seitensprossen zusammen, die deutlich voneinander zu unterscheiden sind. Der Hauptspross ist etwa 0,8 bis 4,5 mm dick und besteht aus ca. 15 bis 45 mm langen Internodien. Auffallend sind die 4 bis 14 meist erhabenen Längsrippen und die Blattscheiden mit den dreieckig-lanzettlichen, oft braunen Zähnen, deren Anzahl mit der Zahl der Rippen des umhüllten Sprosses übereinstimmt. Demgegenüber ist der 1/3 bis 2/3 des Hauptsprossdurchmessers betragende Zentralkanal bei der getrockneten Droge nur schwer zu erkennen. Das unterste Internodium jedes Seitenzweiges ist länger als die dazugehörige Scheide am Hauptspross (4-14 mm). Die Seitenzweige besitzen in der Regel nur 3 bis 4 Längsrippen, von denen zumeist nur 1 bis 2 deutlich zu erkennen sind. Die Stengel sind einfach oder ästig, kräftig, stumpf-vierkantig, stark gefurcht und mit kurzen Deck- sowie langen Brennhaaren besetzt. Die Blätter sind lang gestielt und besitzen kleine, freie, lanzettliche und spitze Nebenblätter. Die Blattspreiten sind stark geschrumpft, bis 10 cm lang und 5 cm breit, eiförmig bis länglich, am Grund herzförmig oder abgerundet und insbesondere am oberen Rand spitz auslaufend und grob gesägt. Sie besitzen eine dunkelgrüne und glänzende Ober- sowie eine hellgrüne Unterseite, auf der die netzartig angeordneten Leitbündel deutlich hervortreten. Auf den Blättern befinden sich große, steife Brennhaare sowie kleine Deckhaare. Die Blüten sind klein, grün gefärbt, unscheinbar und stehen in rispenförmigen Blütenständen in den oberen Blattachseln. Vereinzelt kommen bis 1 mm lange Früchte vor, die von 4 eiförmigen Blättchen umhüllt werden.
Geruch und Geschmack: Nahezu geruchlos, ebenso fast geschmacksneutral, jedoch beim Kauen zwischen den Zähnen knirschend.

Herkunft:
Überwiegend durch Sammlung aus Wildvorkommen in mittel- und osteuropäischen Ländern, besonders Russland, ehemaliges Jugoslawien, Albanien, Ungarn und Polen, und China (Hauptlieferland).

Inhaltsstoffe:
Mehr als 10 % mineralische Bestandteile, darunter 5 bis 7,7 % Kieselsäure, von der 10 % in wasserlöslicher Form vorliegt, und ca. 1,5 % Aluminium- und Kaliumchlorid. Zahlreiche Flavonoide, überwiegend Glucoside von Quercetin und Kämpferol, daneben auch die Luteolin- und Apigenin-5-O-ß-D-glucoside. In geringer Konzentration Alkaloide, darunter evtl. in Spuren das toxische Palustrin, welches in höherer Konzentration im Sumpfschachtelhalm (Equisetum palustre L.) vorkommt, der zugleich die bedeutungsvollste Verunreinigung darstellt.

Wirkungen:
Diuretische Wirkung. Ein Wirkungsnachweis wurde in einzelnen Untersuchungen erbracht. Allerdings gilt dieser als nicht gesichert.

Anwendungsgebiete:
Bei Einnahme beim posttraumatischen und statischem Ödem sowie zur Durchspülung bei bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege und bei Nierengrieß. Äußerlich zur unterstützenden Behandlung schlecht heilender Wunden.

Gegenanzeigen:
Nicht anzuwenden bei Wasseransammlungen (Ödemen) infolge eingeschränkter Herz- und Nierentätigkeit.
Unerwünschte Wirkungen: Keine bekannt.

Volkstümliche Anwendung:
Neben den genannten Anwendungsgebieten werden eine Reihe weiterer Indikationen genannt, bei denen die Wirksamkeit nicht belegt ist. Zu diesen zählen u. a. die Verwendung als blutstillendes Mittel, als Adjuvans bei tuberkulösen Erkrankungen, bei rheumatischen Erkrankungen, Gicht, schlecht heilenden Wunden, Schwellungen und Frostschäden.

Sonstige Verwendung:
In der Kosmetik als Bestandteil zahlreicher Naturkosmetika, in der Landwirtschaft in der biologischen Schädlingsbekämpfung gegen Bodenpilzerkrankungen.

Eventuelle Wirkungen:
mild harntreibend
bindegewebskräftigend (durch Anteil an kristalliner Kieselsäure)
gewebefestigend, gewebereizend, stoffwechselfördernd
kräftigt Magen und Darm
immunstimmulierend (durch Vermehrung der weißen Blutkörperchen)
Eventuell mögliche Heilanzeigen, von denen teilweise berichtet wird:
Rheuma und Gicht, geschwächte Gelenke (eine Tasse Tee pro Tag - schluckweise und äußerlich als Bäder)
Durchspülung der ableitenden Harnwege, Schmerzen beim Wasserlassen, Nierenbeckenentzündung
Magenblutungen aufgrund von Magengeschwüren
Ausspülen von Nierengrieß, Nierenentzündung
Blasenkrampf, Blasenschwäche
Hautleiden, Flechten, Bartflechte, Wunden, Geschwüre, offenes Bein, Ekzeme, Frostbeulen
Gerstenkorn, Lidrandentzündung (in Kombination mit Fenchel)
Schweißfüße (Fußbäder in Kombination mit Salbei und Kamille)
Lungenleiden und Bronchialleiden (kräftigt das Lugengewebe durch die Kieselsäure) (als Saft einnehmen)
Als Gurgelmittel bei Mandelentzündung, Mund- und Zahnfäule
Blutungen (zu starke Menstruation, Lungenblutungen, blutende Hämorrhoiden, Nasenbluten) Bluterbrechen

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