Weihrauch Forschung
Neben seiner kultischen Bedeutung ist Weihrauch seit Jahrtausenden als Heilmittel in Gebrauch. Das Harz des Weihrauchbaumes enthält Boswellinsäuren oder Bowelliasäuren, wie man auch sagt. Moderne Weihrauchpräparate bestehen aus einem alkoholischen Trockenextrakt des Harzes in Kapsel- oder Tablettenform. In den meisten Ländern sind die Produkte als Nahrungsergänzungsmittel im Handel. Dies bedeutet, dass mit diesen Produkten bisher wenig klinische Studien gemacht wurden. Die Erkenntnisse über Weihrauch stützen sich daher vorwiegend auf Untersuchungen aus den Herkunftsländern des Weihrauchs, wie Indien, den Iran oder die arabischen Länder.
Wissenschaftliche Studien nach westlichen Untersuchungsmethoden belegen, dass Boswellinsäure die Bildung sogenannter Leukotriene hemmt. Leukotriene sind hormonähnliche Hormone, die der Körper bei Entzündungen erzeugt und die für die Beschwerden einer Entzündung verantwortlich sind. Bei Rheuma, Bauchspeicheldrüsen-Entzündung (Pankreatitis) oder anderen Entzündungsprozessen lassen sich im Körper vermehrt Leukotriene nachweisen. Ihre Bildung wird durch die innerliche Einnahme von Weihrauchextrakt nachweislich gehemmt und der Krankheitsprozess dadurch gebremst.
Weihrauchpräparate werden daher auch in europäischen Kliniken zunehmend zur Behandlung rheumatischer Gelenkbeschwerden eingesetzt. Es gibt auch erste positive Behandlungsergebnisse mit Weihrauch bei entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa), allergischen Erkrankungen (Bronchialasthma, Neurodermitis), Lebererkrankungen und Schuppenflechte (Psoriasis). In einer Studie wurde sogar über eine hemmende Wirkung auf das Wachstum von Gehirntumoren, die mit Schwellungen einhergehen, berichtet.
Trotz jahrtausendelanger Erfahrungen sind keine nennenswerten Nebenwirkungen bekannt. Wer beabsichtigt, konventionelle Medikamente wie Cortison, Asthma und Rheumamittel abzusetzen und stattdessen alternative pflanzliche Rheuma-Präparate zu nehmen, sollte dies mit seinem Arzt besprechen.